Dilemma Länderspielpause: Endlich wieder Bundesliga – BVB – Hertha

Da ist man ja wieder richtig froh, dass endlich wieder Vereins-Fußball auf Sky kommt, sei es aus der zweiten Liga, die drei Spiele am Vorabend, die grundsätzlich eher semi-interessant sind, oder eben das Spiel zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin. Auf jeden Fall besser als diese Länderspielpause in der zwei unsägliche Qualifikationsspiele abgewickelt werden. Nach diversen Aussagen gibt es keine kleinen Nationen mehr, was natürlich schon weit her geholt ist, aber dieser Qualifikationsmodus ist richtig ermüdend: Jeder Monat wird unterbrochen von diese Länderspielpause – gefühlt immer das erste oder zweite Wochenende im Monat fällt dieser Pause „zum Opfer“.

Alternativprogramm: Fehlanzeige

Und in diesem Monat waren es die Spiele gegen Fußball-Großmächte wie Tschechien und Nordirland – ehrlich gesagt habe ich vom Tschechien-Spiel keine Minute gesehen, nicht mal die Tore und vom Nordiren-Spiel habe ich ein paar Minuten zugeguckt und dann gelangweilt wieder ausgeschalten. Leider gab und gibt es meist auch kein oder kaum Alternativprogram wie Handball, welches ja zumindest teilweise Einzug in die Fernsehlandschaft geschafft hat, oder „meine“ Sportart Hockey, die man ja so wie so nur während der olympischen Spiele richtig im Fernsehen mitbekommt. Der große Eishockey-Boom ist vorüber, Tennis ist ausgelagert auf Eurosport und auch eher medium interessant, Basketball wird nicht gezeigt – so breitgefächert ist also das Angebot im Fernsehen an Sport-„Live“-Übertragungen. War gefühlt auch schon mal anders, aber es verschiebt sich immer mehr Richtung Fußball, und kommt dann eine langweilige Phase mit Nationalmannschafts-Qualifikationsspielen wird es richtig zäh.

European Qualifiers

Schon die aufgeblähte EM in Frankreich war ein Fingerzeig, wie langweilig es da teilweise war, das zieht sich nun auch auf die Qualifikation zur WM und EM weiter. Entweder sollte man die Qualifikation verändern, in dem man ein „Vor-Quali“ macht, in der die „kleinen“ Nationen – und ja, die gibt es definitiv noch in meinen Augen – Ausscheidungsrunden spielen – und dann eine kürzere Qualifikationsphase, mit weniger Spielen und Saisonunterbrechungen dann stattfindet. Oder man lässt man, z.B. in der Winterzeit einmal und einmal in der Sommerzeit einen Qualifikationsblock spielen mit gleich 4-6 Spielen, damit das dann mal durch ist, aber nein, jeder will was ab haben vom großen, tollen Kuchen und am besten noch unter der Hand und schwarz. Dieses korrupte System Fifa – natürlich ebenso wie UEFA und IOC – bekommen ja ihre Taschen nicht voll genug, und haben ein tolles Format entwickelt, die „European Qualifiers“ oder wie sie auch immer genannt werden, Hauptsache wieder ein toller begriff, der sich besser vermarkten lässt … Naja, ohne Worte – macht es immer mehr uninteressant.

Borussia Dortmund - Hertha BSC Berlin - Endergebnis 1:1

Borussia Dortmund – Hertha BSC Berlin – Endergebnis 1:1

Endlich wieder Fußball

Das Wichtige ist: Es ist wieder Vereinsfußball – und da ist man dann auch mal mit dem  Freitagabendspiel Borussia Dortmund gegen Hertha BSC Berlin einverstanden, auch wenn in meinen Augen die Hertha für mich eine eher unsympathische Truppe ist, aber die Punkte in der Saison und das Ergebnis geben der Hertha Recht. Zudem hat Pierre-Emerick Aubameyang nicht seinen besten Tag gehabt und zwei glasklare Torchancen versemmelt, ehe er erst mit seiner dritten Chance den 1:1-Ausgleich markierte. Eine von der vergebenen Chancen war zudem noch ein Elfmeter, den Rune Jarstein gehalten hat. Aber das ist es doch, da gewinnt halt mal die Truppe einen Punkt, die nur biederen Fußball spielt und international dann an solch (Achtung Ironie) „Topteams“ wie Bröndby IF Kopenhagen scheitert, weil sie selber gezwungen ist, mal das Spiel zu machen.

Borussia Dortmund - Hertha BSC Berlin: Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigt Emre Mor die rote Karte

Borussia Dortmund – Hertha BSC Berlin: Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigt Emre Mor die rote Karte

Sebastian Langkamp

Aber was das Thema Unsympathie betrifft, hat sich Sebastian Langkamp auch besonders ausgezeichnet, als er den sterbenden Schwan spielt,  nach dem er gefühlt ewig Emre Mor gehalten hat und er junge Kerl ihn dann weggeschubst hat und dafür mit einer viel zu harten roten Karte bestraft wird. Sorry, da fehlt mir die Verhältnismäßigkeit, auch wenn Markus Merk gleich sagt, dass die rote Karte vertretbar ist, aber das geht halt gar nicht, was die Hertha so abzieht, aber nun gut. Pal Dardei, den ich an sich recht sympathisch finde, redet sowas ja immer schön, aber das gibt es eben bei solchen Verhalten nicht, da hilft auch nicht Sebastian Langkamps Aussage nach dem Spiel, dass es zu viel war was er daraus gemacht hat – weil nach dem Spiel hilft es Emre Mor im Spiel nicht mehr, denn das Spiel ist aus – und das weiß er genau – da hilft alles Bedauern nichts! Das Ganze nimmt ja schon südeuropäische Züge an, ständiges Reklamieren und Schwalben und Vortäuschen, erinnert mich an die spanische La Liga und vor allem die italienische Serie A. Wenigstens bekommt der Valentin Stocker noch für seinen Kamikaze-Sprung auch rot.

Borussia Dortmund - Hertha BSC Berlin: Pal Dardai grinst über die rote Karte von Mor

Borussia Dortmund – Hertha BSC Berlin: Pal Dardai grinst nach dem Spiel im Sky Interview über die rote Karte von Mor

Naja, da wird wenigstens was geboten am Freitagabend – ein sehenswerter Fußballabend …

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