Der Aufstieg in eine höhere Spielklasse

Hockey ist eine schöne Sportart, eine interessante Sportart, eine Sportart in der es auf und ab geht. Gerade im Winter wenn in die Halle gewechselt wird und 6 gegen 6 gespielt wird ist es für den geneigten Zuschauer teilweise schon fantastisch was da für Spielzüge und Aktionen geboten werden. Ich bin in meiner Aufgabe als Trainer der ersten Herren des TB Erlangen in der glücklichen Lage in der 2. Bundesliga in der Halle diese Situationen nicht nur zu erleben sondern auch nach meinen Wünschen und Anforderungen zu steuern. Und wir haben als Aufsteiger in diese Liga einen sensationellen 2. Platz hinter dem Nürnberger Ligaprimus NHTC erreicht. Keiner hat damit gerechnet, keiner hat das für möglich gehalten – aber solche Sachen passieren eben immer wieder.

Genauso wie es eben auf dem Feld so ist dass wir die zweite Saison in Folge in der viertklassigen 2. Regionalliga antreten müssten, bzw. seit heute mussten. Klar haben wir heute den Aufstieg in die 3. Liga, der 1. Regionalliga Süd, erreicht, doch ist es vom Leistungsniveau schon ein Unterschied dieselben Spieler in der Halle und auf dem Feld spielen zu sehen. Es ist eben schon ein Unterschied 10 oder 20 Leute unter einen Hut zu bekommen, aber nach einer durchwachsenen Saison, anders kann man diese Saison auch nicht bezeichnen, haben wir den Aufstieg sicherlich nicht aufgrund unserer Stärke, sondern eher aufgrund der Schwäche der Konkurrenz für uns entscheiden können.

Nichts desto trotz hat uns in dem heutigen Spiel seit langem wieder mal eine gute Eckenausbeute gelungen – 2 von 3 Versuchen haben das Ziel gefunden, und das ist es auch was in höheren Liga-gefilden oft den Ausschlag über Sieg oder Niederlage, gar über Auf- oder Abstieg, über Nichtaufstieg oder Klassenerhalt gibt. Heute hat gleich unser erster Versuch nach wenigen Minuten sein Ziel im Tor des NHTC II (wohlgemerkt hier die zweite Mannschaft, nicht wie in der Hallenspielzeit) gefunden, dies verleiht Sicherheit und Ruhe für den Rest der Spielzeit. Dies wird in der kommenden Saison, eine Liga höher, eminent wichtig sein, um die nötigen Punkte einzufahren, um den Klassenerhalt zu sichern. Klar gehört eine grundsätzliche Struktur im Spiel auch dazu, klar gehört Variabilität und Flexibilität dazu, aber entscheidend ist, was man aus Großchancen macht – und wenn man die olympischen Spiele oder World League Spiele ansieht: Die Strafecken können und geben dem Spiel eine Richtung, die das Spiel zu Deinen Gunsten oder Ungunsten leiten kann.

Jetzt stehen wir im nächsten Spieljahr vor eine Herkules-Aufgabe: Da ist der langjährige Zweitligist Dürkheimer HC, der gerade aus de r2. Bundesliga abgestiegen ist und sicherlich wieder hoch will, da ist eine Mannschaft wie TEC Darmstadt, die zweimal in Folge Tabellenzweiter wurde und sicherlich erneut den Versuch unternehmen will aufzusteigen. Da sind Mannschaften wie der Limburger HC, Rüsselsheimer RK, Rot Weiß München und TUS Obermenzing München, die allesamt vorne mitspielen können. Hinzu kommt ein brutal starker Aufsteiger aus der Parallelgruppe, der Kreuznacher HC, die durchaus auch vorne ein Wörtchen mitreden kann. Und dann vervollständigen noch wir das Achterfeld der kommenden Saison, vermutlich werden wir ein ziemlich großer Außenseiter sein, aber in dieser Rolle kann man auch aufgehen, vor allem dann wenn man aus seinen wenigen Chancen etwas zählbares herausholt – und hier kommen wir wieder zu den Strafecken – das Zünglein an der Waage …

Das Schöne an der ersten Regionalliga ist auch, dass keine zweiten Mannschaften in dieser Liga mehr spielen dürfen. Diese können oft auch einen entschiedenen Einfluss nehmen auf den Ausgang einer Saison: Eine zweite Mannschaft ist bekanntlich anfangs in der Saison noch gut aufgestellt, da noch kaum jemand oben festgespielt ist, außerdem wird hier immer versucht so früh wie möglich die nötigen Punkte zu sammeln um die Liga zu halten. Also dies ist der Regelfall, Ausnahmen soll es in der Tat geben. Nun, hat man dann das „Pech“ eher anfangs in der Saison gegen die Zweitvertretungen zu spielen so ist die Wahrscheinlichkeit höher hier Punkte liegen zu lassen gegenüber Mannschaften die eher gegen Ende der Saison dagegen spielen. Interessanterweise hätte sich in unserem Falle jetzt wenig getan bzgl. des Saisonausganges, jedoch wäre ASV München ganz heiß im Aufstiegsrennen gewesen und wohl auch aufgestiegen, weil sie vor dem letzten Spieltag sogar erster gewesen wären, aber so wie es gelaufen ist ging es für sie um nichts mehr und haben ein schönes Abschlußspielchen gegen Wacker München bestritten.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.